Schadstoffe - Wohnraumbelastungen - Sanierungen
Vielseitig - auch von Gerichten bereits zitierte Empfehlungen für ein optimiertes Innenraumklima gibt es vom Umweltbundesamt seit 2007:
veröffentlicht: Richtwerte für die Innenraumluft (Juli 2007)
Siehe dazu Zusammenfassung aus der EGGBI Schriftenreihe
"Raumschadstoffe VOCs"
Zunehmend ergibt sich aus dem Problemkreis Schadstoffbelastungen- aber auch "Geruchsbelastung" ein rechtliches Problem für Hersteller, Händler, Verarbeiter - verbraucherorientierte Gerichte entscheiden immer öfter zugunsten des Verbrauchers:
Rechtliche Grundlagen für Wohngesundheit
Beispiele: Gerichtsurteile
Themenbereiche dazu:
· Antimon
· Architektur und Umweltmedizin - Ausbildungsdefizit?
· Asbest am Nachbargrundstück - Asbest im Mietshaus
· Benzol - wohngesundheitliche Bewertung
· Container für Schulen, Kitas, Büros
· Elektrosmog - Elektro- und elektromagnetische Felder
· Fachwerkhäuser - Schadstoffe und Gerüche
· Fenster - gesundheitliche Risiken durch Schadstoffe in Holzfenstern
· Feuchtigkeitsschäden in Schulen
· Fertighäuser- Geruchsprobleme in älteren Fertighäusern
· Flammschutzmittel in Bauprodukten
· Furfural
· Gebäudeuntersuchungen - Fragenkatalog zum Gebäude
· Gerichtsurteile zu Schadstoffproblemen
· Gerüche und Schadstoffbelastungen in Mietwohnung
· Grundstückauswahl und Bauplanung
· Gussasphalt (in Bearbeitung)
· Heizungen - Empfehlungen für Umwelterkrankte, Allergiker
· Holz- Emissionen aus Holz und Holzwerkstoffen
· Holzfenster- gesundheitliche Bewertung
· Holzheizung - Schadstoffbelastungen in der Nachbarschaft
· KMF- gesundheitliche Bewertung künstlicher Mineralfasern
· Laminatböden, polymerbeschichtete Böden
· Licht, Leuchtmittel und Wohngesundheit
· Lüftungsanlagen aus wohngesundheitlicher Sicht
· Mäuse und Rattenbefall im Haus
· Montageschäume - PUR - Isocyanate
· PCB
· PCP
· Radonbelastungen in Gebäuden
· Schallschutz bei Volksfesten
· Schimmel- gesundheitliche Risiken
· Schulen/ Kitas - konfliktfreier Umgang bei Schadstoffproblemen
· Styrol
· Styrol - Aussenluft - Immissionsschutzgesetz
· Tapeten
· Toluol- wohngesundheitliche Beurteilung
· VOCS
· Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
· Globale Umweltfragen - Fridays For Future
EGGBI Diskussionsseite zu Produktgruppen und Schadstoffen
Besondere Rücksicht auf Emissionen ist bei Allergikern, MCS Kranken zu nehmen: hier bedarf es umfangreicher Produktprüfung und Handwerkerqualifikation für eine erfolgreiche Bauumsetzung; Infos dazu unter MCS-HAUS
sowie unter EGGBI
Nicht zuletzt durch den "Holzschutzmittelprozess" sowie die Diskussion um Asbest und lungengängige Mineraldämmstoff-Fasern wurde der Verbraucher / der Bauherr in steigendem Maß für Fragen der Wohngesundheit sensibilisiert.
Zunehmende Umweltkrankheiten - von Allergien bis hin zu "MCS" (= multiple Chemikaliensensitivität) sind auf Schadstoffemissionen auch aus Bauprodukten, Einrichtungsgegenständen, Wohntextilien zurückzuführen.
Hohe Schadstoffbelastungen finden sich beispielsweise noch in älteren Plattenbauten - verursacht durch PCB-haltige Dichtmassen.
Spanplatten der 80 er Jahre verursachen bis heute in vielen Häusern aus dieser Zeit extrem hohe Formaldehydbelastungen, Holzschutzmittel in Innenräumen stellen nach wie vor ein Vergiftungspotential dar, können vor allem aber auch in älteren fertighäusern zu unerträglichen Geruchsbelastungen führen.
Fertighäuser- Geruchsprobleme in älteren Fertighäusern
Einige Verursacher dieser Belastungen sind schon lange nicht mehr am Markt und somit für den Neubau nicht mehr relevant, die Sanierung stellt aber sowohl private als auch öffentliche Gebäudebesitzer vor große Probleme.
Aber auch im Neubau sind Formaldehydbelastungen, hohe Konzentrationen von so genannten VOCs (flüchtige organische Verbindungen), selbst gesundheitsgefährdende Holzschutzprodukte noch immer zu finden; die Verwendung "schadstoffgeprüfter Produkte" in Zusammenhang mit optimierter Bautechnik ist Bestandteil von teilweise auch geförderten Forschungsprojekten für den zukunftsfähigen Hausbau.
Beispiel:
2005 - 2006 "DBU gefördertes Sentinel-Haus® - Forschungsprojekt "wohngesunder Holzhausbau"
Leider verweigern selbst zahlreiche Hersteller sogenannter "Ökoprodukte" nach wie vor die Nachweise bezüglich möglicher Emissionen. Bis heute (Stand März 2007) geben weder die OSB Plattenhersteller, ebenso wie zahlreiche sehr "bekannte" Naturfarbenhersteller Informationen zu ihren VOC Emissionen.
Folge solcher Informationsverweigerungen:
Bei Messungen in "neuen" Häusern mussten wir Belastungen feststellen, die um das 20 fache höher lagen als die Empfehlung des Bundesumweltamtes für die Innenraumlufthygiene in Schulgebäuden !
Eine umfassende Entscheidungshilfe für die Bewertung von VOC Belastungen bieten Empfehlungen des
Bundesumweltamtes (AgBB Bewertungsschema),
weiteres Beispiel: Schema zur Bewertung von VOC-Emissionen aus Bauprodukten zur Auszeichnung mit dem Qualitätszeichen natureplus®
http://www.natureplus.de/index.php?id=111&L=2
VOCs aus Sicht der Umweltmedizin:
dr-merz.com/pages/toxikologie/schadstoffe/loesungsmittel-voc.php
Zunehmend werden von öffentlichen Einrichtungen, aber auch Privatkunden zwischenzeitlich bei Auftragvergabe bereits Zielwerte für Innenraumluft-Qualität vertraglich festgeschrieben.
Während es aber beispielsweise für Formaldehyd, Holzschutzmittel und verschiedene anderen Schadstoffe relativ nachvollziehbare Kriterien/Zielwerte gibt, ergibt sich bei den VOCs und TVOCs diesbezüglich ein nicht unerheblicher Diskussionsbedarf , da es hier teilweise zu sehr hohen Belastungen unter anderem aus Holzwerkstoffen, Naturölen etc. kommen kann, die ausschließlich natürlichen Ursprungs sind.
BAUPRODUKTE: Schadstoffe und Gerüche bestimmen und vermeiden
In Dichtstoffen, Lacken und Farben schlummern oft gefährliche Stoffe, die die Innenraumluft belasten können. Geruchsintensive Stoffe lassen sich leicht feststellen, aber viele Emissionen bemerkt die Nase nicht. Und dennoch sind sie gesundheitsschädlich. Die Broschüre informiert über Emissionen aus Bauprodukten und richtet sich an Heimwerker, Architekten und Bauingenieure, aber auch an Beschäftigte in Gesundheits-, Bauaufsichts- und Umweltbehörden.
Wichtig für ein "gesundes Raumklima" ist neben der Verwendung schadstoffgeprüfter Baustoffe auch eine richtige Kombinationen von Lüften und Heizen - dies vor allem im Hinblick auf die Vermeidung von Schimmelbildung.
Informationsbroschüre von Dena (Deutsche Energie Agentur GmbH) : "Gesund wohnen durch richtiges Lüften und Heizen"
Die Sanierung belasteter Projekte ist oft extrem kostenaufwändig und in vielen Fällen gilt es grundsätzlich zu überprüfen, ob ein Rückbau/ Abriss des Gebäudes nicht günstiger ist.
PCB Sanierungen sind ebenso wie Asbestsanierungen nur durch entsprechende Fachfirmen durchzuführen; hier existieren strenge Auflagen auch bezüglich des Arbeitsschutzes.
Für Holzschutzmittel, Formaldehydsanierungen dagegen gibt es zahlreiche Handlungsempfehlungen - viele von ihnen sind aber auch jeweils mit nicht unerheblichen Nachteilen behaftet; ein "Boom" schadstoffabbauernder Produkte überschwemmt derzeit den Markt; nur die wenigsten davon können die entsprechende Langzeitfunktionalität wissenschaftlich nachweisen.
Schadstoffe in Autos - siehe auch: EGGBI Diskussion Neuwägen
Vor allem in Neuwägen gibt es einen Mix an zahlreichen Schadstoffen - eigene Recherchen 2005/2006 ergaben bei nahezu allen Autoherstellern extreme Blockadehaltung zu diesem Thema - lediglich Ford läßt bereits einige Modelle auf Innenraumschadstoffe "offiziell" (TÜV Rheinland) prüfen - ein extrem vorbildhaftes Qualitätsmanagement im Hinblick auf Innenraumschadstoffe incl. einer sehr offenen Kommunikation (incl. Einladung in die Laborräume mit umfangreichen Prüfkammern) bewies aber alss wirkliche "Ausnahme" die Firma Audi in Ingolstadt.
Saniermethoden bei Formaldehydbelastungen
Beste Sanierungsform:
* Entfernen der emittierenden Bauteile.
Dies ist aber in vielen Fällen aus konstruktiven Gründen nicht möglich.
Alternativen:
* Absperren des Innenraumes durch Alufolien oder ähnliches: Diese Methode ist aus raumklimatischen Gründen nicht empfehlenswert (Thermoskanneneffekt) - zugleich auch dauerhaft nicht möglich, da sich hinter der Absperrung eine wesentliche Belastungskonzentration aufbaut, die im Falle einer einzigen undichten Stelle dann wieder in den Raum eintritt.
* Beschichten emittierender Oberflächen mit so genannten Absperrlacken, je nach verwendetem Material eine mittelfristige bis langfristige Lösung; bei Aushärten mancher dieser Beläge sinkt die Absperrwirkung und führt allmählich wieder zu einem Ansteigen der Belastung; eingebaute konstruktive Teile können zudem in der Regel nicht ganzheitlich beschichtet werden; gerade die besonders emittierenden Schnittflächen sind oft nicht für eine Beschichtung zugänglich. Es werden auch komplette Systeme angeboten, die einerseits (durch alkalische "Grundierungen") bereits eine dauerhafte Bindung von Schadstoffen im Produkt selbst bewirken, darüber kommen absperrende Beschichtungen. Vor allem bei Lindan, PCP haben sich diese Systeme einigermaßen bewährt - nicht bekannt sind uns Nachuntersuchungen über das "Verhalten" nach 10, 15 Jahren.
Produkte beispielsweise Biophil, Basco u.v.a. Leider sind von den Herstellern keine umfassenden Emissionsberichte zum Eigenverhalten dieser Produkte erhältlich!"
* In verschiedene Materialien eingebrachte "Schadstoffkatalysatoren" : können beispielsweise Formaldehyd umwandeln; die meisten von ihnen funktionieren auf der Basis von Titandioxyd - für dessen Funktionalität ist aber UV Strahlung erforderlich, die wir im Innenraum kaum vorfinden. (Ausnahme: modifiziertes Titandioxyd) Zwischenzeitlich wurde aber auch hier festgestellt, dass eine enorme "Lichtquelle" erforderlich ist, um eine Wirkung zu erzielen: "Bericht ARD 8.7.2007, Katalysator in Wandfarben"
Vorbehalte zu solchen Katalysatoren
Nicht deklarierte Metallkatalysatoren geben ebenfalls keine Auskunft über die eigene Zusammensetzung und eventuelle Abbauprodukte. Absolut umstritten daher nach wie vor die Wirkungsweise bzw. der Einsatz im "Gesundheitsbau".
* Für so genannte Zeolithe, welche Schadstoffe mehr oder weniger in einen Zellkäfig "einsperren" gibt es zwar noch keinerlei Aussagen über Langzeit- Wirksamkeit bzw. eventuelle Reaktionen bei "Sättigung". Dennoch spricht nichts gegen ihren Einsatz, um vor allem im Neubau beispielsweise "VOC" Spitzen aus Holzwerkstoffen zu reduzieren (positives Beispiel mit großem, nachgewiesenem Erfolg: schadstoffgeprüfte, wirklich reine Kalkputze).
* Ammoniakbegasung
Vorteil: Funktioniert hervorragend bei Formaldehydbelastungen; Nachteile: nach der mehrtägigen Begasung müssen die Räume einige Wochen gut ausgelüftet werden; Bei manchen Holzarten (z.B. Eiche) kann es zu Farbveränderungen kommen
* Ozon-Methode (Schadstoffe, Gerüche) – mittels Ozonisierungsgeräten werden sowohl in den Oberflächen als im Raum selbst Oxidationsvorgänge ausgelöst, die zur Geruchsbeseitigung (Reduktion) und Entkeimung der Raumluft führen. Nachteile: Für den Zeitraum dieses Vorganges dürfen sich keine Personen, Tiere oder Zimmerpflanzen in diesen Räumen aufhalten. nachhaltige Forschungsberichte dazu fehlen uns aber nach wie vor.
* Sanierung mittels eines modifizierten Schadstoffvlieses aus Schafwolle (patentiert); hier liegen Langzeiterfahrungen und umfangreiche wissenschaftliche Abhandlungen über die Funktionalität und die chemischen Reaktionen vor . Die Methode funktioniert nachgewiesen bei Formaldehydsanierungen und zahlreichen weiteren Schad- und Reizstoffen. (http://www.airwool.de/schadstoffsanierung/ )
• Eiweisskomplex (Protectin) zum Abbau von Formaldehyd und weiteren Schadstoffen; dieses System funktioniert analog der Funktionalität des modifizierten Schafwollvlieses und wurde erstmalig in Laminatböden der Firma Parador eingesetzt /dazu fehlen bis heute aber nachvollziehbare Erfolgsergebnis- Berichte) Der Einsatz erfolgt aber erfolgreich bei der Gipsfaserplatte Greenline von Fermacell.
* Derzeit werden für VOC Sanierungen auch Versuche mit einer sogenannten Kondenstrocknung durchgeführt - ausgehend von der Annahme, daß mit dem "Abzug" von Feuchtigkeit auch hohe Anteile von VOCS aus dem Holz abgezogen werden können. Hier bedarf es noch Langzeitversuche, um für diese Sanierform den wissenschaftlichen Nachweis eines nachhaltigen Erfolges zu erbringen. Empfehlenswert für Holzhausbauer ist zwischenzeitlich grundsätzlich, sich vom Lieferanten VOC Prüfergebnisse der gelieferten raumrelevanten Holzwerkstoffe geben zu lassen.
Grundsätzlich sollte einer Sanierung eine professionelle Schadstoffmessung vorangehen, weitere Messungen die Sanierung über einen längeren Zeitpunkt hinaus auch noch begleiten, um die optimale Saniermethode (sehr oft idealerweise auch Kombinationen) den gemessenen Belastungen anzupassen. Vor allem sollten aber Nachweise über die Funktionalität angebotenerer Saniersysteme bei den jeweilig gefundenen Schadstoffen und glaubwürdige Informationen über Langzeitwirksamkeit, eventuelle Eigenemissionen der eingesetzten Produkte und möglicherweise toxische "Abbauprodukte" angefordert werden.
Produktbeispiel
Sanierung schadstoffbelasteter Gebäude/Räume mit der Keratinfaser mit Schafwollvlies
(schadstoffgeprüftes! Vlies aus reiner Schafwolle)
Beratungshinweise
Wirkungsvollste Sanierung ist unbestritten die Entfernung aller Emissionsquellen und Substitution durch alternative Materialien; (optimal schadstoffgeprüft durch eines der auch vom BDB (Bundesverband Deutscher Baustoff Fachhandel) anerkannten Prüfinstitute = www.natureplus.org).
Sollte eine Entfernung emittierender Materialien (meist aus statischen Gründen) nicht möglich sein, gilt es, Gewissheit über die genaue Art der Emissionen zu erhalten.
Besitzt der Betroffene bereits entsprechende Prüfberichte einer Raumluftmessung, gilt es, mit dem prüfenden Institut Kontakt aufzunehmen und die Einsatzmöglichkeit der verschiedenen Saniermöglichkeiten/ Produkte - unter anderem der Keratinfaser abzusprechen (nachgewiesene Wirksamkeit derzeit bei Aldehyden insb. bei Formaldehyd und Hexanal, positive Ergebnisse bei VOCs = flüchtige organische Verbindungen liegen vor; dies bedeutet einen sicheren Erfolg beim Einsatz zum Abbau von Formaldehyd und weiteren Schadstoffen, vor allem aber auch bei der Prävention von Raumreizstoffen, Allergenen).
Eine Sanierung mit dem Schafwoll Vlies muss grundsätzlich in Absprache mit der beratenden Stelle erfolgen
Wichtig beim Einsatz des Schadstoffvlieses aus Schafwolle:
Fugendichte Abdeckung der emittierenden Flächen mit seitlicher Überdeckung
im Wand- und Deckenbereich; eine abschließende Verkleidung mit Holz, Gipskarton ist möglich; im Fußbodenbereich ist auf einen technisch funktionierenden neuen Fußbodenaufbau zu achten.
Eine wirtschaftliche optimale Deckensanierung ist möglich bei abgehängten Decken
auch hier eine überlappende Auflage des Vlieses, aufgelegt auf den abgehängten Deckenplatten.
Steht die Art der Raumluftbelastung nicht fest, so muss grundsätzlich vor jedem Sanierungsvorschlag eine Raumluftmessung durchgeführt werden (Adressen von prüfenden Stellen in der Region sind jederzeit bei info@oebag.de abrufbar).
Präventiver Einsatz des Schafwoll Vlieses
Die hohe Effizienz des Produktes empfiehlt auch einen präventiven Einbau von Schafwolle, insbesondere bei Neubauten und allgemeinen Renovierungsarbeiten, um spätere Belastungen durch Aldehyde und VOCs, aber auch durch mancherleiGerüche zu minimieren.
Dabei können die hervorragenden dämmtechnischen und auch schalltechnischen (v.a. beim Einsatz in Lüftungsanlagen/ Kulissenschalldämpfer) Eigenschaften in die allgemeinen Dämm und Schall - Berechnungen miteinbezogen werden.
Steuerliche Abschreibmöglichkeit von Sanierungen
Geruchssanierungen - Modergeruch vor allem in älteren Fertighäusern durch Tetrachloranisol :
In älteren Fertighäusern der 70er/80Jahren kommt es sehr oft zu intensiven Geruchsbelastungen, die auf die "Zerfallsprodukt" des Holzschutzmittels PCP, nämlich Choranisole,z.B. Tetrachloranisol zurückzuführen sind. Hier gibt es Möglickeiten einer Komplettsanierung, die aner nur durch Fachfirmen durchgeführt werden sollte.
Sanierkonzepte:
Dazu fehlen uns konkret (im Gegensatz zur Formaldehydsanierung) nach wie vor umfassende Nachweise der Langzeit- Funktionalität von Schafwolle.
Berichte zu Chloranisolen:
Geruch in älteren Fertighäusern
ARGUK Umweltlabor GmbH "Chloranisole"
Chloranisole in Fertighäusern - eine "ifau-Studie"
Belastungen, ausgelöst durch Schimmel:
Schimmelsanierung
Schimmelsporen zählen zu den meistverbreiteten Raumluft - Krankheitserregern und finden sich auch in vielen Neubauten. Eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln kann meist nur für kurze Zeit Abhilfe schaffen; (führt aber bei sehr vielen Produkten gleichzeitig zu zusätzlichen chemischen Raumbelastungen); eine Sanierung ist in der Regel nur bauseits durchführbar.
Oft wird vom verantwortlichen Bauausführenden falsches Lüftungsverhalten der Bewohner als Vorwand vorgeschoben in fast allen Fällen vor allem bei ständig bewohnten und daher auch beheizten Räumen kann falsches Lüftungsverhalten lediglich zu einer Verstärkung führen, wird aber in den meisten Fällen keinesfalls von Gutachtern als originäre Ursache anerkannt.
Die eigentliche Ursache sind in der Regel baulich bedingte "Wärmebrücken" - oft bereits ursächlich durch falsche Bauausführung verursacht, manchmal erst entstehend durch nicht fachgerechte nachträgliche Dämmmaßnahmen (wenig diffusionsoffene Wäremverbundsysteme) bei denen nicht alle Bauteile fachgerecht beurteilt und damit richtig berücksichtigt worden sind.
Gerichtsurteile der Vergangenheit (abrufbar bei Verbraucherverbänden, TÜV etc.) erlauben betroffenen Mietern bis zu 35 % Mietminderung, wenn seitens des Vermieters nicht in zumutbarer Zeit fachlich fundierte Abhilfe (abgesichert durch einen zugelassenen Gutachter) geschaffen wird.
Die hohen toxischen Auswirkungen von Schimmelsporen, die sich in der gesamten Wohnung verteilen wirken bei entsprechenden Urteilsfindungen stark zugunsten der Geschädigten .
Chemische "Sanierungen" werden in der Regel keinesfalls als "dauerhafte" Schadensbehebung anerkannt und dürfen auf Grund der möglichen ebenfalls toxischen Auswirkungen nicht "vorgeschrieben" oder seitens des Vermieters ohne weiteres durchgeführt werden.
Bei Nichtanerkennung von Sanierungsaufforderungen kann der Vermieter bei Nachweis baulicher Ursachen (eine Thermographie schafft hier sehr schnell Beweise) vom Mieter neben der Mietminderung auch zur Zahlung der Gutachterkosten herangezogen werden.
Der Vermieter sollte überprüfen, ob er im Rahmen der Gebäudegewährleistung nicht den ehemaligen Planer bzw. die bauausführende Firma zu Schadenersatz heranziehen kann.
Grundsätzlich kann der Mieter eine "fachgerechte" Sanierung fordern - vor Mietminderungen ist ihm aber angeraten, dem Vermieter eine entsprechende Frist zur fachgerechte Schadensbeseitigung zu stellen und erst bei Nichteinhaltung dieser Frist Mietminderung und in der Folge rechtliche Schritte ergreifen. Bei akutem Risiko von Gesundheitsgefährdung vor allem auch von Kindern kann seitens des Gerichtes auch eine fachgerechte Sanierung auf Kosten des Vermieters angeordnet werden. Gesundheitsrisiko Schimme
Umfangreiche Infos zum Problem "Schimmel" bietet nachfolgende Publikation des Umweltbundesamtes: "Leitfaden"
Feuchtigkeit und Schimmel" (Mieterschutzbund Berlin e.V.)
Verbraucherzentrale NRW Schimmel und Feuchte
Einige Verursacher dieser Belastungen sind schon lange nicht mehr am Markt und somit für den Neubau nicht mehr relevant, die Sanierung stellt aber sowohl private als auch öffentliche Gebäudebesitzer vor große Probleme.
Adressen von regionalen Gutachtern sind über info@oebag.de erhältlich.
Informationen- Fachberatung erhalten Sie auch beim Netzwerk Schimmel http://www.netzwerk-schimmel.info/